VereinSicherheitsabstand auf der B268? - Wie denn?
Verein zur Verbesserung der Verkehrssituation in Riegelsberg e.V.


Presseschau

Diese Sammlung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit !


Januar - Juni 1997


<< Zur Chefsache machen >>

Zum Thema "Brummis raus - Kein Signal für Riegelsberg", SZ vom 17.06.97

Jo Leinen hat uns belogen, W. Leonhard lehnt die Südumgehung ab, und K.H. Trautmann meint, ein LKW - Verbot sei kein Signal für Riegelsberg. Wir Bürger und Anlieger fühlen uns (Entschuldigung !) verarscht. Es wird höchste Wählerzeit, daß die Riegelsberger Probleme zur Chefsache werden und der Landeshäuptling seinen kleinen Indianern für den Mist, den diese bisher gebaut haben, mal anständig auf die Pfoten schlägt.

(Leserbrief von Horst - Klaus Becker, Riegelsberg in der Saarbrücker Zeitung vom 27.06.1997)


Stadtbahn: "Aus Fehlern lernen"

Die bisherige Durchführung des Stadtbahnbaus in Saarbrücken hat viele Belastungen und Probleme für Handel, Gewerbe und Anwohner gebracht. Deshalb hat die CDU - Fraktion im Saarbrücker Stadtrat, ebenso wie IHK, Einzelhandels- oder Hotel- und Gaststättenverband, gefordert, beim Weiterbau der Stadtbahn aus den bisherigen Fehlern zu lernen, die Planung und Abwicklung mit den betroffenen Anliegern rechtzeitig zu koordinieren, frühzeitig zu informieren und an einem 'Runden Tisch' als fester Einrichtung alle Beteiligten einzubeziehen. ...

(Saarbrücker Wochenspiegel, 15.05.1997)


Riegelsberg wehrt sich gegen die Ablehnung der Südumgehung

Die Ablehnung der Südumgehung durch Umweltminister Leonhardt will die Gemeinde Riegelsberg nicht akzeptieren. Dies machte der Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung deutlich.

In einer einstimmig gefaßten Resolution erklärten die Ratsmitglieder, daß sie die ablehnende Entscheidung aus dem Umweltministerium bedauern. Nichtsdestotrotz bestehen sie jedoch darauf, daß eine ökologisch verträgliche, finanziell günstige und die Bewohner der Wolfskaul- und Hixberger Straße nicht zusätzlich belastende Trasse der Südumgehung gebaut wird.

Zur Finanzierung hoffen die Ratsmitglieder, den von Bonn zur Verfügung gestellten Fonds für den Strukturwandel an der Saar anzapfen zu können. Die Gemeinde Riegelsberg ist bereit, die Vorfinanzierung der Baumaßnahme zu übernehmen.

Als Sofortmaßnahme beantragt die Gemeinde Riegelsberg ein Nachtfahrverbot für LKW durch die Wolfskaul- und Hixberger Straße.

Die Südumgehung sei umso notwendiger, so die drei Fraktionen, da mit Fertigstellung der Verbrennungsanlage in Velsen den LKW-Verkehr durch Pflugscheid erheblich vergrößern wird.

(Köllertaler Anzeiger, 07.05.1997)


zu: Leonhardt - Besuch in Riegelsberg (KA v. 17.4.)

"Häuser weniger wert"

Bei seinem Besuch am 14.04.1997 in Riegelsberg gibt der Umweltminister Prof. Willy Leonhardt den Bürgern unmißverständlich bekannt "die Südumgehung wird nicht gebaut".

Damit werden die in der Vergangenheit von den Politikern genährten Hoffnungen auf Erfüllung dieser berechtigten Forderungen der Bürgerinnen und Bürger von Hixberg - Pflugscheid zerstört.

Die Wohnqualität in diesem Bereich sinkt auf Null. Der Wert der Häuser wird massiv gemindert. Ein Verkauf der Häuser zu einem angemessenen Preis ist fast unmöglich. Wer will sich schon in einem Gebiet ankaufen, wo es in Zukunft keine Entlastung geben wird und der Verkehr durch Zubringerdienste zur Stadtbahn weiter Stark ansteigen wird.

Ähnlich sieht es in der Saarbrücker Straße aus. Die Stadtbahngesellschaft behauptet zwar, daß der Verkehrswert der Grundstücke nach dem Bau der Stadtbahn ansteigen würde. Tatsache ist aber schon heute, daß Häuser in der B 268 fast nicht mehr verkauft werden können, wenn der Käufer erfährt, daß die Stadtbahn in Zukunft im ganz geringen Abstand Tag und Nacht an den Häusern vorbeifahrt. Nicht die optimistischen Voraussagen der Stadtbahngesellschaft, um die Grundeigentümer zu beruhigen, werden eintreten, sondern die Realität zeigt jetzt schon, daß starke Verluste für die Hauseigentümer zu erwarten sind. Als betroffener Anlieger in der Saarbrücker Straße 140, Hotel Restaurant Gabriel, mache ich mir große Sorgen über den Erhalt des Hotels. sofern die Trasse der Stadtbahn über die B 268 verlegt wird. Das Hotel wurde von mir mit einem großen finanziellen Aufwand saniert und modernisiert. Die Auslastung ist seit dieser Zeit durch Besucher und Reisende voll gewährleistet. Ich glaube, daß die Existenz des Hotels beim Bau der Stadtbahn in größte Gefahr gerät.

Aus diesem Grund bitte ich den Umweltminister Prof. Willy Leonhardt, auf die Stadtbahngesellschaft einzuwirken, daß für mein Hotel, aber insbesondere für die Bürgerinnen und Bürger eine bessere und menschlichere Trasse gefunden und verwirklicht wird.

(Leserbrief von Benno Rösner, Riegelsberg im Köllertaler Anzeiger vom 07.05.1997)


zu: Südumgehung wird nicht gebaut"

<< "Bürger vor den Kopf gestoßen" >>

Im Köllertal besitzen die Orte Heusweiler und Püttlingen Umgehungsstraßen. Zusätzlich werden diese Umgehungsstraßen noch mit teuren Lärmschutzwänden ausgerüstet. Nur in Riegelsberg verlaufen die Verkehrsströme ungehindert mitten durch den Ort bzw. in der Ost - Westrichtung: durch Wohngebiete. Riegelsberg ist zum Verkehrsknotenpunkt vor Saarbrücken geworden und somit werden Saarbrücker Verkehrsprobleme auf Riegelsberg abgewälzt.

Seit mehr als 20 Jahren glauben die Bürgerinnen und Bürger von Hixberg-Pflugscheid den Versprechungen der Politiker auf eine Verkehrsentlastung durch den Bau einer Südumgehung.

Bei seinem Besuch in Riegelsberg hat der zuständige Umweltminister Prof. Willy Leonhard der Südumgehung den Todesstoß versetzt. Die Südumgehung wird nicht gebaut. Mit dieser Entscheidung verstößt der Umweltminister ca. 2500 Bürgerinnen und Bürger von Hixberg-Pflugscheid und läßt sie mit ihren Sorgen und Nöten allein. Der jetzt schon fast untragbare Zustand an Lärm, Abgasen und Unfallgefahren wird sich durch die Zubringerdienste der Nachbargemeinden zur Stadtbahn drastisch erhöhen. Aus seiner Einstellung zu Riegelsberg kann man folgern, daß er auch die Stadtbahn mitten durch unseren Ort genehmigen und damit weitere ca. 3000 Bürgerinnen und Bürger von Riegelsberg verstoßen wird ohne: Rücksicht auf ihre Gesundheit und ihre Lebensexistenz.

(Leserbrief von Günter Stamann, Dipl. Ing., Riegelsberg im Köllertaler Anzeiger vom 05.05.1997)


IHK: Dramatische Entwicklung

Umfrage: Saarbahn und Baustellen würgen den Handel

Nach den "wohlklingenden und beschwichtigenden Erklärungen" der für den Stadtbahnbau und die Verkehrslenkung in Saarbrücken Verantwortlichen hat die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) nun "endlich Taten" gefordert. Nach der ersten Auswertung einer seit 07. April 1997 laufenden Umfrage der IHK hätten 154, also 77 % der 198 Unternehmen die bisher geantwortet haben, 1996 spürbare Umsatzrückgänge verzeichnet. Einzelne Unternehmen entlang der Saarbahntrasse hätten Umsatzeinbußen von 30 - 40 Prozent gemeldet. ... In diesem Zusammenhang fordert die IHK die Einberufung eines "Krisenstabes Innenstadt Saarbrücken", ..., um miteinander zu einer Verbesserung der Gesamtsituation zu gelangen. Die Angaben auf den Fragebogen sind z.B. mit folgenden Bemerkungen kommentiert worden: "Tatsache ist doch, daß nach 2 Jahren Bauzeit Saarbahn die Überrundung des Umsatzeinbruches längst da sein müßte, wenn der Kunde die Baustelle und die Behinderung einigermaßen akzeptieren würde. ... Der König Kunde kommt erst gar nicht mehr nach Saarbrücken. Es scheint die Verantwortlichen überhaupt nicht zu stören, daß immer mehr Einkaufs- und andere Gewerbeflächen leerstehen und Arbeitsplätze zerstört werden. ...

(Saarbrücker Zeitung, 01./02.05.1997)


CDU: Rat soll sich zu Leonhardt äußern

Die CDU-Fraktion im Riegelsberger Gemeinderat hat Bürgermeister Ringle gebeten, in den öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung vom 06.05.1997 den TOP "Stellungnahme des Gemeinderates zur Ablehnung der Südumgehung durch Minister Leonhardt" aufzunehmen. ...

(Köllertaler Anzeiger, 30.04.1997)


Bürgerinitiative: Offener Brief an Minister Leonhardt

... In einem "Offenen Brief" an Umweltminister Leonhardt hat sich der 'Verein zur Verbesserung der Verkehrssituation in Riegelsberg e.V.' gegen die angebliche Feststellung des Ministers verwehrt, bei den Vereinsmitgliedern handele sich um ein "Treffen der Verstoßenen".(*)

"Sollten Sie die Tätigkeit unseres Vereins in der Tat so kommentiert haben", heißt es in dem Brief, "dann haben Sie hierdurch nicht nur den Vorstand, sondern auch alle Mitglieder des Vereins beleidigt." Dem Minister eines demokratischen Staates müsse es möglich sein, die Wahrnehming von Grundrechten durch seine Bürger zu respektieren. Wenn er schon die Anliegen Riegelsberger Bürger nicht berücksichtige, so brauche der Minister die Arbeit des Vereins nicht derart unsachlich und beleidigend zu kommentieren ...

(Köllertaler Anzeiger, 30.04.1997)

((*): Zitat des Saarbrücker Wochenspiegels vom 17.04.1997)


Erster Saarbahn-Wagen in Saarbrücken eingetroffen

... Wären die Schienen durch Saarbrücken gelegt, dann könnte die Fahrt auch schon losgehen. Denn das erste Saarbahn - Fahrzeug, 38 Meter lang und 4,5 Millionen Mark teuer, steht seit Mittwoch abend auf dem Güterbahnhof der Deutschen Bahn AG (DB) in der Landeshauptstadt. ... Vorerst wird das aus drei Teilen bestehende Saarbahn - Fahrzeug aber noch in der DB - Halle an der Dudweiler Landstraße auf seinen Einsatz warten müssen. "Mit der Deutschen Bahn wurde eine faire Miet - Vereinbahrung getroffen", informierte dazu Keudel, "zwei Gleise stehen uns in der Halle auf dem DB - Gelände zur Verfügung." ... Bereits in zwei Wochen soll übrigens der nächste Saarbahn - Wagen aus Brügge (Belgien) per Tieflader in Saarbrücken eintreffen. ...

(Saarbrücker Zeitung, 28.04.1997)


Leserbrief zum: Leonhardt Besuch in Riegelsberg

Haben die Bürger noch Einfluß auf das Geschehen ?

Als Nachlese zu der Bürgerversammlung am 19. April ist festzustellen, daß sowohl Südumgehung als auch Stadtbahntrasse für Riegelsberg von erheblicher Bedeutung sind: die Südumgehung nicht nur zur Verringerung des derzeit vorhandenen, sondern auch zum Auffangen des durch die Stadtbahn zu erwartenden Zubringerverkehrs, die Stadtbahn wegen ähnlicher wegen Probleme während der Bauzeit und später als Verkehrshindernis für den fließenden und ruhenden Verkehr.

Für mich sind aus diesem Grund verschiedene Beschlüsse debkbar, deren Wirkung auf die Planfeststellung einer Beantwortung bedarf:

1. Der Gemeinderat beschließt: Stadtbahn ja, aber nicht über die B268.

2. Der Gemeinderat beschließt: Stadtbahn ja, nur als Tunnellösung.

3. Der Gemeinderat beschließt: Stadtbahn ja, aber nur mit Bau der Südumgehung,

4. Der Gemeinderat beschließt: über vorstehende Punkte einen Bürgerentscheid herbeizuführen.

zu Punkt 3: Stadtbahn und Südumgehung haben einen so starken Zusammenhang, daß die Finanzierung der Südumgehung aus den Mitteln der Stadtbahn erfolgen müßte. Hierfür sprechen folgende Gründe:

- eine weitere Zunahme des Verkehrs über die Wolfskaulstraße ist nicht mehr zumutbar, die jedoch durch den Zubringerverkehr entstehen würde (nicht nur aus dem Köllertal, sondern auch aus Holz usw.)

- die Flächen vor dem Friedhof könnten als Grünanlagen erhalten werden, denn mit der Südumgehung sollte ein Parkplatz mit ausreichenden Stellplätzen in, Bereich Heinrichhaus angelegt werden, der auch über die A1 angefahren werden könnte.

- wenn die Südumgehung nach Heinrichhaus 8 - lO Mio. DM kostet, wäre dies als Ausgleichsmaßnahme der Stadtbahn durchaus finanzierbar, der Betrag macht noch nicht einmal 2 % der Baukosten aus.

- da das Ministerium die Planungen für die Südumgehung eingestellt hat, müßten diese sofort wiederaufgenommen werden, denn ohne diese Ausgleichsmaßnahme dürfte die Stadtbahn den Betrieb nicht aufnehmen.

Zunächst sollte jedoch festgestellt werden, welchen Einfluß o.a. Beschlüsse auf ein Planfeststellungsverfahren haben. Es wird sich dann erweisen, ob die Riegelsberger Bürger überhaupt Einfluß auf das Geschehen haben. Nach meiner Meinung kann es nicht angehen, daß die Verantwortlichen in Saarbrücken sich auf die Gefolgschaft des Gemeinderates verlassen und daher die Interessen der Riegelsberger Bürger einfach ignorieren. Daß die mit der Stadtbahn zusammenhängenden Probleme überhaupt den Riegelsbergern bewußt wurden, ist dem Verein zur Verbesserung der Verkehrssituation in Riegelsberg e.V. zu verdanken. Nicht zuletzt könnte auch dieser Verein einen Volksentscheid veranlassen (in Bayern ist so etwas möglich).

(Leserbrief von Gerhard Philipps, Riegelsberg im Köllertaler Anzeiger vom 21.04.1997)


Saarbahn auf Werbe - Tour

Die neuen Wagen der Saarbahn werden - kurz nach ihrer Auslieferung nach Saarbrücken im August - auf "Europa - Tournee" gehen. Die Herstellerfirma Bombardier mietet von der Stadtbahn Saar GmbH drei Wagen, um sie in Finnland, Schweden, Luxemburg und Österreich vorzustellen. ...

(Saarbrücker Zeitung, 18.04.1997)


600 Millionen für die Stadtbahn, aber keine 8 Millionen für die Südumgehung

Rund 250 Betroffene kamen zur Bürgerversammlung / Betroffene fordern, die Bedürfnisse der Menschen vor den Umweltschutz zu stellen ...

Da kein Geld mehr in den Landeskassen für größere Verkehrsprojekte sei, wird die Südumgehung in Riegelsberg nach Auskunft des Umweltministers endgültig zu den Akten gelegt. Dies teilte der Minister am vergangenen Montag abend in einer Bürgerversammlung in Pflugscheid den rund 250 anwesenden Betroffenen mit.

Selbst die 'Von-der-Heydt-Trasse', die mit ca. 8 - 10 Mio. Mark zu Buche schlagen würde, ist nach Angaben des Ministers nicht mehr finanzierbar, "ganz abgesehen davon, daß eine hochwertige Naturwaldzone zerschnitten würde", stellte der Umweltminister den Umweltschutz heraus. ...Die Meinung der Zuhörer ... brachte Carlo Puhl auf den Punkt: "Wir fordern eine Politik für den Menschen. Was nutzt uns die beste Natur, wenn der Mensch zugrunde geht. ..."

"In Von-der-Heydt gibt es bereits eine Straße und auch Gewerbebetriebe, wieso soll das ein Natur - Kleinod sein", fragte Volker Christmann.  ... Die Hixbergerstraße einfach mal dichtmachen und den Verkehr hinter der Püttlinger Umgehungsstraße über die Ritterstraße und am Krugschacht vorbei nach Saarbrücken umleiten, schlug Julius Puhl vor. Dann würden die zuständigen Stellen in Saarbrücken schon wach werden. ... "Unser Problem wäre längst gelöst, wenn in Riegelsberg ein Minister wohnen würde", meinte Günter Wetzel. ...

Das Unverständnis der Bürger darüber, daß auf der einen Seite Geld für die Stadtbahn vorhanden sei, für die Südumgehung aber nicht, faßte Fritz Locker griffig zusammen: "Sie haben 600 Millionen Mark für die Stadtbahn, aber keine 8 Millionen Mark für die Südumgehung". ...

(Köllertaler Anzeiger, 17.04.1997)


<<"Saarbahn - Mißmanagement">>

Großprojekt wird nicht pünktlich fertig werden

Die CDU im Saar-Landtag hat 'kostspieliges Mißmanagement' beim Bau der Saarbahn kritisiert. Die saarländische Landesregierung hat auf eine Anfrage der CDU - Landtagsfraktion Verzögerungen beim Bau der Saarbahn eingeräumt. Als wesentliche Ursache für die eingetretenen Bauverzögerungen nennt die Landesregierung 'erhebliche Terminüberschreitungen bei den bauvorbereitenden Arbeiten', ... Im übrigen gehe die Stadtbahn Saar GmbH von einer Fertigstellung der gesamten Stadtstrecke bis Herbst des Jahres 1997 aus. Ursprünglich war vom Frühjahr 1997 die Rede.

Die CDU - Landtagsabgeordneten A. Feibel und A. Girst bemängeln das Fehlen eines professionellen Baustellenmanagements bei der Verwirklichung des Saarbahn - Projektes. Vieles, so die Politiker, werde dem Zufall überlassen. Entscheidungen fielen ohne Einbindung in ein klares Konzept. ...

Aus heutiger Sicht dürften sich die Mehraufwendungen für die Saarbahn - Kosten ... um rund 4 Prozent erhöhen.

Die beiden CDU - Politiker befürchten 'erhebliche Mehrkosten' für das Saarbahn - Projekt durch die bislang eingetretenen Verzögerungen. Feibel und Girst: "Die Verzögerung von einem halben Jahr bedeutet Einnahmeausfälle in zweistelliger Millionenhöhe. Wer soll das bezahlen ?

(Saarbrücker Zeitung, 11.04.1997)


Umweltminister Leonhardt besucht Riegelsberg

Der Minister für Umwelt, Energie und Verkehr, Professor Willy Leonhardt, besucht am Montag, den 14. April die Gemeinde Riegelsberg. Neben Gesprächen mit dem Bürgermeister und den Mitgliedern des Gemeinderates und der Ortsräte wird sich der Minister in einer öffentlichen Bürgerversammlung in der Turnhalle der Pflugscheidschule, Beginn: 18.15 Uhr, den Fragen der Bürgerinnen und Bürger zur Südumgehung, Stadtbahn und anderer aktueller Themen stellen.

Die Bevölkerung ist herzlich zu dieser Veranstaltung eingeladen.

(Köllertaler Anzeiger, 10.04.1997)


<<Drei Monate in Verzug>>

Saarbahn: Bis Juni soll sich die "Streßsituation" auflösen - Interview mit OB Hajo Hoffmann

Hotelbesitzer, Wirte, Geschäftsleute, Autofahrer und Anwohner an der Saarbahntrasse klagen zunehmend. Die einen über Umsatzeinbrüche, die anderen über unzumutbare Belastungen, die durch den Bau der Saarbahn ausgelöst sind. Im Oktober soll sie fahren, kündigt Oberbürgermeister Hajo Hoffmann ((H)) an. ... ((H)): 'Wir sind mit der Saarbahn jetzt in einer Streßsituation, die sich bis Juni auflösen wird. Wir haben in einigen Kreuzungsbereichen Gleisverlegearbeiten, und die sind nun einmal daran gebunden, daß sie in einem Stück durchgearbeitet werden. Das wußten wir auch vom Zeitplan her. Es läßt sich nicht vermeiden, das zu tun. ... ((SZ)): Aber es ist doch unstrittig, daß die Bauarbeiten nicht nach Wunsch verliefen, einmal abgesehen vom Winter. Eine gewisse Säumigkeit war nicht zu übersehen. ((H)): Wir hatten sicher einige Probleme in den Abstimmungen. Ich würde einmal sagen: Die Schuld dazu verteilt sich schön gleichmäßig auf viele Partner. Wir sind auf diese Art und Weise etwa 3 - 4 Monate im Verzug. ... Man kann aus solchen Sachen immer lernen. Aber wann schon hat eine Stadt ein solches Projekt? Wir kommen einigermaßen gut davon. ((SZ)): Die Anwohner an der Trasse sehen das gelegentlich anders. ((H)): Daß es für die Betroffenen an der Trasse eine sehr schwere Situation ist, das kann ich nicht bestreiten, das ist so ... ((SZ)): Die Geduld der Saarbrücker - insbesondere auch der Hoteliers, Wirte und Geschäftsleute - ist auf eine harte Probe gestellt, auch was Umsätze anbelangt. ... Wann wir die Saarbahn denn fahren? ((H)): Ich gehe davon aus, daß wir das im Oktober schaffen können. ((SZ)): Ist das nur ein optimistischer oder auch ein realistischer Termin? ((H)): Ich glaube, daß wir das schaffen, aber ich bin ja nicht allwissend, ob wir nicht irgendwo im Untergrund etwas finden, was riesige Probleme macht.  ...

(Saarbrücker Zeitung, 02.04.1997)


<<Saarbahn rollt erst ab Oktober>>

Um 3 bis 4 Monate in Verzug sind die Arbeiten zum Bau der Saarbahn. Das bestätigte Saarbrückens Oberbürgermeister Hajo Hoffmann unserer Zeitung. Voraussichtlich im Oktober sollen jetzt die ersten Saarbahn-Züge rollen.

(Saarbrücker Zeitung, 01.04.1997)


Alternative Trassenlösungen? Stadtbahn und Bürgermeister nicht interessiert.

Zur Sitzung des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses vom 3. März 1997

Eingangs informierte der Geschäftsführer der SaarMontan GmbH über eine mögliche Tunnelführung der Stadtbahn in Riegelsberg - ein hinsichtlich geologischer und hydrologischer Faktoren realisierbares, jedoch mit einem hohen Kostenaufwand verbundenes Projekt ... . Eine grobe Kostenschätzung für den Tunnelbau belief sich auf 150 Millionen DM. Daß eine Realisierung des erörterten ,,Tunnel-Projekts" allerdings wenig wahrscheinlich ist, demonstrierte schon das Fehlen eines Vertreters der Stadtbahn Saar GmbH. Dies wurde in einem Brief an den Gemeinderat sinngemäß damit begründet, es seien keine inhaltlichen Aussagen seitens der Stadtbahn zu dem "Tunnel-Projekt" zu machen, da es nicht mit dem Stadtbahn Konzept in Einklang zu bringen sei. Hieraus war konkret jedoch nicht ersichtlich, woran eine mögliche Verbindung, abgesehen von den Kosten, scheitern würde. Da die Stadtbahn auch keine Kosten für das von ihr beschlossene Projekt vorlegte, war gar kein Vergleich möglich. Ziel der CDU war es, Alternativen zu suchen, ihre Realisierbarkeit zu diskutieren, um damit die Verkehrsbedingungen für die Gemeinde Riegelsberg zu verbessern. Das ,,Tunnel-Projekt" sollte hierbei als eine mögliche Variante erörtert werden. Da jedoch einzig Vertreter der Gemeinde Riegelsberg eifrig und mit unterschiedlichsten Meinungen ohne etwaige Vertreter der Stadtbahn und auch ohne Präsenz des Bürgermeisters disputierten, blieb die Debatte insgesamt ergebnislos. Überhaupt überwogen mit fortschreitender Sitzung persönliche Streitgespräche, da die SPD lautstark gegen das "Tunnel-Projekt" und vor allem gegen die Vertreter alternativer Lösungen wetterte und sich insgesamt an keiner Alternativlösung interessiert zeigte. Für sie stellt die von der Stadtbahn gewählte Form der Trassenführung die einzig mögliche dar. ...

Statt Fakten wurde den Zuschauern dann letztendlich ein nettes Schauspiel verschiedenster Diffamierungen geboten, wobei der Vorsitzende der Sitzung einzig seine Parteistandpunkte laut werden ließ und keine Versuche unternahm zu vermitteln, um die Diskussion wieder sachdienlicher zu gestalten ... Der Antrag der CDU-Fraktion nach einer erneuten Trassenbewertung unter Prüfung der Tunnel-Lösung wurde von SPD und FDP abgelehnt, ebenfalls der Antrag nach einer Kostenoffenlegung für Einzelabschnitte der Stadtbahn. So darf man hieraus schließen, daß SPD und FDP noch nicht einmal daran interessiert sind, den Bürgern wenigstens die Zahlen für die Kosten des aktuellen Stadtbahn-Projekts zukommen zu lassen.

(Riegelsberger Journal, Mitteilungsblatt der CDU, Ausgabe März 1997)


Bahnchef Dürr im Saarland:

... Dürr brachte weitere Entscheidungen mit an die Saar: So werde die lange diskutierte Werkstatt zur gemeinsamen Wartung von Fahrzeugen der Bahn AG und der Saarbahn am Standort Saarbrücken-Schleifmühle jetzt endgültig gebaut. Kostenpunkt: 50 Millionen Mark. Diese moderne Fabrik solle als eigenständiges Unternehmen geführt werden. Fortschritte auch beim Saarbahn Projekt: Die Bahn AG verkauft ihre Köllertal - Strecke zum symbolischen Preis von einer Mark an die Saarbahn - Gesellschaft. ...

(Saarbrücker Zeitung, 21.03.1997)


Bombardier: "Eigenmächtigkeit"

Waggonhersteller: Gescheiterte Saarbahn Jungfernfahrt hätte nicht stattfinden dürfen

Als ,,Eigenmächtigkeit" der Saarbahn hat Hubert C. Dlaska, Generaldirektor der Bombardier - Wien Schienenfahrzeuge AG, die gescheiterte Jungfernfahrt" der Saarbahn-Waggons bezeichnet.

Eine Testfahrt mit Personen sei schon deshalb nicht möglich gewesen, weil die Deutsche Bahn AG das nicht zulassen konnte. Denn, so Dlaska, die Waggons hätten noch nicht das vorgeschriebene Gütesiegel EBA (Eisenbahn Bundesamt) gehabt. Erst wenn diese Prüfung abgeschlossen sei, könnte mit betriebsfremden Personen Testfahrten durchgeführt werden. Die Bombardier-Wien Schienenfahrzeuge AG hatte die neuen Saarbahn-Waggons bereits in Brüssel vorgeführt. Weitere Vorführfahrten, so die Herstellerfirma, könnten erst durchgeführt werden, wenn ,,unsere eigenen Tests" abgeschlossen sind. Erst müßten die Waggons noch auf Schienenstrecken in Bayern getestet werden, bevor sie zurück ins Saarland kommen.

In einem Schreiben an die Saarbrücker Zeitung mit Kopie an Norbert Walter, den Geschäftsführer der Saarbahn, heißt es wörtlich: "Alle Tests, sowohl intern als auch mit der Deutschen Bahn, sind exakt auf Plan. Sie haben überhaupt nichts mit einer Jungfernfahrt zu tun, die frühestes erfolgen kann, nachdem das Fahrzeug alle Tests durchlaufen hat und freigegeben wurde."

In dem Schreiben heißt es weiter, daß das Fahrzeug immer noch in der Verantwortung des Herstellers stehe und deswegen auch von diesem technisch vertreten werden sollte. Auskünfte über das Fahrzeug behält sich Bombardier-Wien AG ausschließlich selbst vor. Im Klartext heißt das: Die Saarbahn AG hat eigenmächtig eine Probefahrt inszenieren wollen, mit einem Fahrzeug, das technisch nicht geprüft worden ist. ...

(Saarbrücker Zeitung, 19.03.1997)


Saarbahn-Strecke im Dornröschen-Schlaf

Tempo nicht gehalten ...

Die Saarbahntrasse ist bei weitem kein geschlossenes Band, sondern durch die Landeshauptstadt stückeln sich weiterhin Einzelbaustellen. Seit Juni 1995 beherrschen Baumaschinen das Bild der Straßen, auf denen die Saarbahn fahren soll. Wann das sein wird, darauf will sich niemand mehr verbindlich festlegen. In der Broschüre .Die Vision wird Wirklichkeit" vom Mai 1994 war die Stadtbahn Saar GmbH noch optimistisch: ,,Zum Jahreswechsel 1996/97 soll, falls im Untergrund nicht noch Überraschungen auftreten, das erste Teilstück in Betrieb gehen. Bis dahin müssen selbstverständlich auch die Werkstätten und sonstigen betriebsnotwendigen Gewerke funktionsfähig bereitstehen." Vision und Wirklichkeit gehen nicht immer Hand in Hand. Das wissen nun die Saarbahn Chefs Walter Keudel und Norbert Walter. Auch der Aufsichtsratsvorsitzende des städtischen Unternehmens, Saarbrückens Oberbürgermeister Hajo Hoffmann, wird inzwischen weniger euphorisch sein als im Juni 1995. Damals kommentierte er den Baufortschritt in der Mainzer Straße: "Wir sind möglicherweise zu schnell dran." Ausgerechnet in diesem Abschnitt lag die Baustelle dann wie im Dornröschen-Schlaf. Danach galt Mitte 1997 als Starttermin für die Beförderung von Fahrgästen. Daraus wurde später August/September". Inzwischen sagt Norbert Walter: "Zum Weihnachtsgeschäft fährt sie." Da darunter auch noch der 24. Dezember, der Kauftag für Spätentschlossene, fällt, fügte Walter eilends hinzu, das Weihnachtsgeschäft beginne weit vor Dezember. Einen weiteren Baustellen-Advent, das würde der Saarbrücker Handel kaum verzeihen. Die Kundschaft der Geschäfte ist es längst leid, ständige Umleitungen anzutreffen. Walter und Keudel räumen ein, daß sie nun ,,Druck gegenüber den Baufirmen" machen. ... Das ist nichts anderes als das Eingeständnis, daß die Firmen um das St. Ingberter Bauunternehmen Groß das erwünschte Tempo nicht gehalten haben. Walter und Keudel sind einer Meinung: ,,Wir erwarten Zusatzarbeiten und mehrere Schichten." Groß-Geschäftsführer Klaus Heller verweist hingegen auf verzögerte Vorarbeiten außerhalb seiner Verantwortung. ... Im Aufsichtsrat der Saarbahn Saar GmbH, die zum städtischen WS-Konzern (Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken) gehört und für den Bau zuständig ist, wurde wohl als Folge des ,,Zuckeltempos" ein Bauausschuß gegründet. Der soll sich mit Nachdruck um den Fortgang der Arbeiten kümmern. Letztlich geht es neben dem Baustellenverdruß auch um viel Geld. Der Investition von 190 Millionen Mark für Schienenwege von Malstatt bis Saargemünd und Fahrzeuge stehen keine Einnahmen entgegen. Vor dem zweiten Trassenabschnitt von Malstatt in Richtung Lebach wollen die Saarbahn-Bauer eine neue Gesellschaft gründen, die den Bau betreut. Heute plant das Unternehmen Rail Consult und verantwortet zu gleich die Bauleitung. Diese Aufgaben sollen getrennt werden. Die Stadtbahn Saar GmbH baut die Saarbahn. Doch fast überall ist auch das städtische Baudezernat betroffen. Ein Beispiel: Bevor Gleise verlegt werden, sind Abwasserkanäle zu erneuern. Oder: Endlose Baustellen sorgen für politischen Unmut, der sich meist gegen die Stadt richtet. Zwischen Saarbahn-Machern und Baudezernat sind atmosphärische Störungen auszumachen. Manche meinen ärgerlich: Die linke Hand weiß nicht, was die rechte tut. So wehrte sich Baudezernent Horst Wagner nach Angriffen im Bauausschuß, die Sitzung zum Punkt ,,Saarbahn" nicht ausreichend vorbereitet zu haben: "Alle Planer, Bauingenieure und Firmen stehen in einem Auftragsverhältnis zur Stadtbahn-Gesellschaft beziehungsweise Rail Consult und nicht zur Stadt - vertreten durch das Baudezernat." Die Verantwortlichkeit sei klar geregelt. Wagner schiebt nach: ,,Sowohl Baubetrieb als auch Baufortschritt sind nach wie vor in der Einschätzung des Baudezernates unbefriedigend." Und: ,,Die Fertigstellung der Trasse durch die City muß auch im Interesse der Anlieger dringend beschleunigt werden." Der zögerliche Baufortschritt ist nur eines von Problemen.

(Saarbrücker Zeitung, 13.03.1997)


Panne statt Premiere

Jungfernfahrt der Saarbahn platzt wegen technischen Defekts

... Auf der Eisenbahn·Strecke Dillingen- Merzig sollte gestern nachmittag ein Saarbahn-Zug zur ersten öffentlichen Probefahrt im Saarland starten. Doch daraus wurde nichts. Siggi Petto, Pressesprecherin im Saarbrücker VVS-Konzern, zu dem die Stadtbahn Saar GmbH gehört, mußte die eingeladenen Journalisten wenige Stunden vor der geplanten Jungfernfahrt" wieder ausladen "Ein Umrichter ist kaputt." Dieses elektrische Gerät schaltet den Antrieb von 150 Volt Gleichstrom, der für den Straßenbetrieb verwendet wird, auf 15 000 Volt Wechselstrom um. Mit der höheren Spannung wird der Zug auf Strecken der Deutschen Bahn betrieben. Petto: "Es war nicht möglich, so schnell Ersatz zu beschaffen." Die Fahrt soll spätestens Anfang nächster Woche nachgeholt werden. ...

(Saarbrücker Zeitung, 12.03.1997)


Dillingen: Testfahrt der Saarbahn wurde wegen technischer Mängel abgesagt ...

Das vom Bombardier - Werk in Brügge gebaute Saarbahn-Fahrzeug kann heute nicht, wie ursprünglich geplant, mit den Testfahrten beginnen. Es sollte heute im Bahnhof Dillingen der Presse vorgestellt werden. Anschließend sollten auf saarländischen Bahnstrecken zahlreiche Prüfungen absolviert werden. Die Stadtbahn Saar GmbH begründete die Terminabsage mit technischen Problemen an einem Bauteil. Die Premiere soll aber noch in dieser Woche stattfinden.

(Videotext - Saartext, Tafel 118 vom 11.03.1997, 13.00h)


Riegelsberg will erneute Prüfung der Tunneltrasse

SaarMontan stellt Pläne für unterirdische Stadtbahnstrecke in Riegelsberg vor - Heftiger Schlagabtausch der Ratsfraktionen - Forderung an Saarbahn GmbH ...

Seit einem Jahr geistert die "Tunnellösung" als Alternative zur Saarbahntrasse über die B 268 durch Riegelsberger Köpfe. Am vergangenen Montag wurde die Idee nun von Thomas Neu, Vertreter der Saarmontan, einer 100prozentigen Tochter der Saarbergwerke, im Riegelsberger Wirtschafts- und Verkehrsausschuß vorgestellt. Statt über die Autobahn nach Riegelsberg würde die Saarbahn nach dem Bau eines Tunnels durchs Burbachtal fahren und in der Nähe der Weiher im Von der Heydter Wald in den Berg eintauchen. Gleise liegen hierfür noch bis zum Amelung Schacht. Von dort würde es einspurig bis zum Marktplatz Riegelsberg gehen, wo die 1. Haltestelle wäre mit einem unterirdischen Parkdeck und eventuell einer Einkaufspassage. Ebenso unterirdisch und einspurig ginge es bis zur 2. Haltestelle an der Riegelsberghalle weiter. Kurz vor dem Russenweg würde die Bahn dann wieder an die Erdoberfläche kommen und über den Russenweg nach Walpershofen fahren.

Generell bezeichnete Neu die Tunnellösung als "ernstzunehmende Alternative", mit "sehr viel Charme", zumal keine geologischen Überraschungen erwartet würden und der Tunnelbau rund 50 Bergleuten auf zwei Jahre ihre Arbeitsplätze sichern würde. Die Kostenseite sei jedoch ungewiss. Grob geschätzt rechnet Neu mit rund 150 Mio. Mark für den 2 km langen Tunnel. Wobei hierin bereits die Kosten für die Haltestellengestaltung und der Bau eines Parkdecks am Marktplatz eingerechnet seien. Eine genaue Kostenanalyse könne jedoch nur eine Ingenieurstudie (Kosten: ca. 200.000 Mark) ans Tageslicht bringen. Nach dieser professionellen und klar formulierten Vorstellung des Tunnelprojektes, an der sich die durch: Abwesenheit glänzende Saarbahngesellschaft mal eine Scheibe abschneiden könnte, folgte ein heftiger Schlagabtausch der Fraktionen.

Die SPD-Fraktion sieht in der Trassenführung der Saarbahn durch den Ort die beste Chance, die B 268 vom ständig wachsenden Verkehrsaufkommen zu entlasten. Die geschätzten Kosten der Tunnellösung von 150 Mio. Mark, also ein Drittel der Gesamtkosten der Strecke Saarbrücken- Lebach, und der Bau- und Planungsfortschritt der Saarbahn am Rastpfuhl führten SPD-Fraktionschef Horst Finé als Negativposten der Tunnellösung an und gab ihr wenig Chance auf Realisierung. Schützenhilfe bekamen die Genossen von der FDP-Fraktion, die ebenfalls die B 268 als erfolgversprechendste Stadtbahntrasse bezeichnete. ...

Die CDU hielt dagegen den Tunnelbau für eine sehr interessante Alternative. Die 150 Mio. Mark müßten gegengerechnet werden mit Geldern für Bauabschnitte, die durch den Tunnelbau gespart würden. Nach heftigen knapp dreistündigen Wortgefechten, bei denen die CDU-Fraktion verbal seitens der Zuhörer unterstützt wurde, standen schließlich zwei Antrage zur Abstimmung. Der weiterreichende Antrag der CDU-Fraktion, der der Saarbahngesellschaft Versäumnisse bei der Bewertung der verschiedenen Trassenvarianten vorwarf und eine genaue Kostenanalyse der einzelnen Bauabschnitte von der Malstatter Brücke bis zum Gewerbegebiet Mühlental bis hin nach Lebach fordert, wurde von SPD- und FDP-Fraktion abgelehnt.

Stattdessen wurde ein Teil des CDU-Antrages, nämlich die Forderung nach einer erneuten Prüfung der Tunnelvariante durch die Saarbahngesellschaft, von der SPD zur Abstimmung gestellt und mit Stimmen der FDP-Fraktion bei Enthaltung der CDU-Fraktion auch beschlossen.

(Köllertaler Anzeiger, 06.03.1997)


Verein für bahnfreie Nauwies

Der neue Verkehrsentwicklungsplan bringt Anwohner des Viertels auf die Palme

Die Anwohner des Nauwieser Viertels sind sauer. Grund: Die Saarbahn soll nun, entgegen manch früherer Beteuerung, doch durch das Quartier führen. Und das bringt vor allem den 1995 gegründeten Verein ,,Bahnfreie Nauwies" auf die Palme. Der mit den Stimmen der SPD und FDP Anfang Februar verabschiedete Verkehrsentwicklungsplan der Stadt sieht vor, die Trasse zur Universität vom Rathausplatz um die Johanneskirche herumzuleiten, Richtung Cecilien-, Nauwieser-, Scheidter Straße bis zum Ilseplatz und dann weiter durchs Meerwiesertal zur Uni. Dagegen läuft der Verein Sturm. ... Nachdem zunächst immer wieder behauptet worden sei, die Trasse werde nicht durchs Nauwieser Viertel geführt, habe die Mehrheit des Stadtrates nun gerade diese Lösung favorisiert. ,,Die Leute hier sind aus allen Wolken gefallen", sagt Vereinssprecher Frank Schneider:,Sie hatten nicht geglaubt, daß die Pläne wirklich ernst gemeint sein könnten. Von den Parteien und auch vom Oberbürgermeister wurde stets abgewiegelt. Hier hat man seit geraumer Zeit den Verkehr beruhigt, Straßen verengt, und nun soll unser Viertel zu einer Hauptstrecke für die Saarbahn werden." Für den Verein ,,Bahnfreie Nauwies" ist das nicht akzeptabel. Die Bauarbeiten, so glauben die Mitglieder, würden die alte Bausubstanz gefährden - viele Häuser entstanden noch vor der Jahrhundertwende. Überdies würden kleinere Geschäfte die ein- bis zweijährigen Straßenarbeiten und die damit verbundenen Behinderungen wirtschaftlich nicht überstehen. Es sei zudem schwer vorstellbar, wie die Trasse bei der Enge der Straßen verlaufen solle. Da müßten Parkplätze vor den Häusern und wahrscheinlich auch Teile der Bürgersteige wegfallen. Auch eine geregelte Müllentsorgung scheine dann unmöglich. Die20jährige Sanierungspolitik auf der Nauwies, so argumentiert der Verein, beginne erkennbare Früchte zu tragen. Der Bau der Saarbahn jedoch würde dies alles zerstören. Verärgert sind die Mitglieder vor allem darüber, daß man dem Verein, als er sich gründete und seine Befürchtungen artikulierte, ,,Panikmache" vorgeworfen hatte. Auch OB Hajo Hoffmann habe eine Streckenführung Richtung Universität als ,,eher unwahrscheinlich" eingestuft. Schneider sagt, die Stadtbahn Saar GmbH habe dem Verein Ende Februar 1996 ein von Norbert Walter unterzeichnetes Schreiben geschickt, in dem es heißt:,,Nach neuesten Erkenntnissen wird die Saarbahn, wenn es die Stadtbahn Saar GmbH allein zu bestimmen hat, nicht durchs Nauwieser Viertel fahren. Der Verein ,Bahnfreie Nauwies' spricht folglich Probleme an, die höchstwahrscheinlich jeder Grundlage entbehren... Mittlerweile wissen wir, daß wir - nicht zuletzt aufgrund des hohen Fahrgastaufkommens zur Universität - die Uni-Strecke, deren Realisierung allerdings frühestens im neuen Jahrtausend zur Diskussion steht, nicht durchs Nauwieser Viertel führen werden." Der Verein beklagt sich außerdem über ,,die ausweichenden und verwirrenden Aussagen von Stadtratsmitgliedern" in dieser Frage. ... Sie wollen nun noch stärker als bisher an die Öffentlichkeit gehen und informieren, um doch noch zu verhindern, daß die Saarbahn durch ihr Viertel fährt. Beim Verein ,,Bahnfreie Nauwies" glaubt man, daß es vorwiegend finanzielle Gründe sind, die aus Sicht der Planer für eine Trassenführung durch ihr enges Nauwieser Viertel sprechen. Doch damit will man sich nicht abfinden. Auch wenn bis zum Bau der Nord/ Süd-Achse der Saarbahn noch einige Jahre vergehen werden, hält man schon frühzeitig dagegen.

(Saarbrücker Zeitung, 01./02.03.1997)


CDU Riegelsberg: Ausschußsitzung über Stadtbahn öffentlich machen

Da laut Mitteilung des Riegelsberger Bürgermeisters in der Sitzung des Verkehrsausschusses am 3. März 1997 der Umweltminister bzw. Vertreter der Saarbergwerke zur vorgeschlagenen Tunnellösung für die Stadtbahn Stellung nehmen wollen, hat die CDU-Fraktion beantragt, diese Sitzung öffentlich durchzufìihren.

Sollten aufgrund der Geschäftsordnung Bedenken gegen die Öffentlichkeit der Ausschußsitzung bestehen, beantragt die CDU, anstelle der Ausschußsitzung zum gleichen Teimin eine öffentliche Gemeinderatssitzung mit der gleichen Tagesordnung durchzuführen.

(Köllertaler Anzeiger, 17.02.1997)


Bonn bezahlt Saarbahn-Studie

Das Bundesverkehrsministerium untersucht am Beispiel der Saarbahn Wirkung und Nachfrage eines neuen Stadtbahn-Systems. Das teilte die Saarbahn Saar GmbH mit. Es gehe darum, wie die Saarbahn die Kunden am besten bedienen kann und wie viele Fahrgäste sie tatsächlich gewinnt. Die Untersuchung kostet 150 000 Mark.

(Saarbrücker Zeitung, 29.01.1997)


Stadtbahn: Tunnellösung ist wieder im Gespräch

Saarberg-Firma hat grob vorgeplant - Kostenschätzungen wiederlegen behauptete Unfinanzierbarkeit ...

Wieder aufgegriffen worden ist jetzt eine Tunnel-Lösung für die geplante Stadtbahntrasse im Riegelsberger Ortszentrum zwischen Friedhof und Riegelsberghallenplatz Diese Tunnel-Variante, anfänglich als zu teuer aus der Diskussion ausgeklammert, hat ... neue Relevanz erhalten. Die Saar-Montan, ein Tochterunternehmen der Saarbergwerke, hat die Kosten für die (aufgrund der Taktfolge ausreichende) eingleisige Tunnelstrecke kürzlich grob mit rund 36 Mio. DM ermittelt, ein Betrag, der in ähnlicher Hohe auch noch von einem Mannheimer Spezialunternehmen für Tunnelbau in einer Kostenvorschätzung errechnet worden ist. ... Zu klären wären, so Carlo Puhl, auch noch eventuelle Mehrkosten für tunnelgeeignete Umrüstung der Züge. Insgesamt konnte die Tunnel-Lösung aber doch günstiger werden als die geplante B 268-Trasse durch den Ort, die mit etwa 55 Mio. DM zu Buche schlagen würde. Eventuell ließe sich, so Puhl, im Zuge eines Tunnelbaus auch noch ein unterirdisches Parkdeck unter dem Riegelsberger Markt realisieren, wodurch die Ortsmitte zusätzlich an Attraktivität gewänne.

Dr. Volker Christmann, Vorsitzender der Riegelsberger CDU, hat die Absicht, noch im ersten Quartal diesen Jahres eine Podiumsdiskussion durchzuführen, bei der auch ernsthafte Alternativvorschläge zum Zuge kommen sollten. Bereits vor Monaten hatte Christmann bei der Saarberg-Tochter Saar-Montan angefragt, ob das Unternehmen bei einer solchen Veranstaltung seine Tunnel-Vorplanungen der Öffentlichkeit vorstellen könnte. Als weiter Diskussionsteilnehmer denkbar sind Stadtbahngesellschaft, örtliche Bürgerinitiative, ADAC, Landtagsabgeordnete u.ä.. Ein CDU-Telefonat vom November 1996 wurde von Saar-Montan mit dem Hinweis beschieden, man wolle sich erst mit Bürgermeister Lothar Ringle abstimmen. Auf den versprochenen Rückruf von Saar-Montan, so Volker Christmann, warte er bis heute ebenso vergeblich, wie auf die Beantwortung eines Briefes, den er in gleicher Sache dann am 10. Dezember abgeschickt hat. Deshalb hat der Riegelsberger CDU-Vorsitzende jetzt am 22. Januar in einem Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden der Saarbergwerke, Rainer Biehl, seine Verwunderung darüber ausgedrückt, daß das Tochterunternehmen Saar-Montan keinerlei Reaktion auf die bisherigen Bemühungen gezeigt hat. Dabei sei es bei einem solchen Tunnelprojekt doch möglich, das technische Know-how des Bergbauunternehmens zu nutzen und Arbeitsplätze im Montanbereich zu sichern. Christmann in seinem Brief an Biehl: "In Anbetracht der derzeit geführten Diskussion um die Unterstützung des Bergbaus erscheint es mir nicht nur erstaunlich, sondern in hohem Maße unverantwortlich, anscheinend nicht einmal den Versuch wagen zu wollen, sich wirtschaftlich rentierlich bietende Chancen am Markt zu nutzen". Wenn sich die Tunnellosung als technisch machbar und finanzierbar erweist, sollte jedenfalls schnellstmöglich die Chance genutzt werden, eine für die Riegelsberger Bürger akzeptablere Trassenführung ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

(Köllertaler Anzeiger, 27.01.1997)


Terminproblem bei der Saarbahn

Die witterungsbedingten Verzögerungen beim Bau der Saarbahn sind noch nicht überschaubar. Darauf hat der Geschäftsführer der Saarbahn GmbH, Keudel, hingewiesen. Vor dem Verkehrsausschuß des Saarbrücker Stadtrates sagte er gestern abend, es sei außerdem nicht absehbar, wann die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn zum Abschluß kämen. Dabei geht es um die Überlassung der Eisenbahngleise. Zudem stehe noch die Baugenehmigung für die Rampe in der Mainzer Straße aus.

(Videotext - Saartext, Tafel 114 vom 23.01.1997, 12.17h)


Die Josefsbrücke soll sogar zur Kirche passen

... Bahn AG und Stadtbahn Saar GmbH wurden einig - Allerdings ist noch nicht klar, was der Neubau kostet ...

Die neue Josefsbrücke, die die Saarbahn aus dem unteren Malstatt auf die Lebacher Straße leitet, wird eine einfache Deckbrücke. Sie verläuft über den Gleisen der Deutschen Bahn AG. Das ist auch der Grund, weshalb es in der Vergangenheit zwischen Stadtbahn-Gesellschaft, Bahn AG und Stadtverwaltung wiederholt Meinungsverschiedenheiten gab. Denn Zugverkehr und Saarbahn durften sich nicht gegenseitig behindern, und dabei spielte die Form der Brücke eine wichtige Rolle ... Mittlerweile ist eine Lösung gefunden, bei der die Deckbrücke keinen Mittelpfeiler braucht. Im Norden werde ein Stück über das Tunnelportal vorgebaut,im Süden ,,eine kleine Nase über unsere Gleise hinweg",erläuterte Dr. Walter Keudel, Geschäftsführer der Stadtbahn Saar AG. Dr. Keudel: ,,Damit ist die Spannweite deutlich auf 54 Meter reduziert." Es sei jedoch denkbar, daß während der Zeit, in der die Brücke gebaut wird, ein Mittelpfeiler notwendig ist. Denn der Beton brauche einige Zeit, bis er das Gewicht tragen kann. ,,Dies ist mit der Bahn abgestimmt", räumte der Geschäftsführer Befürchtungen aus, es könne erneut zu Schwierigkeiten zwischen Saarbahn und Bahn AG kommen.

Norbert Walter, ebenfalls Geschäftsführer der Stadtbahn Saar GmbH, hatte früher vermutet, die Deckbrücke sei zu teuer. Daher hatte er eine Pylonenbrücke, die keinen Mittelpfeiler gebraucht hätte, befürwortet. ... ,,Die Brücke, die jetzt gewählt wurde, wird kostengünstiger sein als eine Pylonenbrücke", sagte Dr. Walter Keudel. Wieviel sie genau kostet, konnte er nicht mitteilen. Seine Begründung: Der Auftrag sei noch nicht ausgeschrieben. ...

(Saarbrücker Zeitung, 21.1.1997)


Amtsgericht Saarbrücken Handelsregister - Neueintragung

17 HR A 8435 - 27. Dezember 1996 - Stadtbahn Saar Fahrzeuge Verwaltungsgesellschaft mbH & Co., Vermietungs KG, 66117 Saarbrücken.

(Gegenstand ist die Beschaffung. Vermietung. Verwertung und der Verkauf vor Transportmitteln, insbesondere von Stadtbahnzügen. Der Gesellschaftszweck erstreckt sich auf alle unmittelbar oder mittelbar dem Geschäftszweck dienenden oder ihn fördernden Geschäfte. Ausgenommen sind Tätigkeiten oder Geschäfte die in §34c GewO aufgeführt sind, Ursulinenstraße 2). Kommanditgesellschaft. Beginn: 27. Dezember 1996.Persönlich haftende Gesellschafterin: Stadtbahn Saar Fahrzeuge Verwaltungsgesellschaft mbH mit Sitz in München (HR B 112420 AG München). ...

(Saarbrücker Zeitung, 18./19.01.1997)


Engelsgeduld, obwohl die Zeit drängt

Probleme bei Saarbahn-Auffahrt: Bahn AG hat grünes Licht gegeben, wartet aber auf Terminplan - Verhandlungen über Streckenübernahme laufen weiter ...

... Wie immer man zur Bahn steht, eine Verzögerung der Zeitpläne könnte eintreten, denn es ,hakt" bei den Arbeiten in Saarbrücken. Die Verantwortlichen der Stadtbahn GmbH müssen sich sputen. ,,Wenn nicht bis Ende Februar/Anfang März mit dem Bau der Rampe begonnen wird, dann gibt es Zeitprobleme", warnte im vergangenen September Dr. Walter Keudel.Und der Stadtbahn-Geschäftsführer, zuständig für den technischen Bereich, weiß, daß es knapp werden kann. Der Startschuß für die Saarbahn soll schließlich im ,,Sommer 1997" fallen. ... Doch jetzt benötigt das Schienenfahrzeug erst einmal eine Auffahrt von der Mainzer Straße in Saarbrücken auf die Gleise der Deutschen Bahn (DB) AG. Am Römerkastell vorbei möchte die Saarbahn Fahrgäste von Saarbrücken nach Saargemünd und wieder zurück bringen. Seit Keudels mahnenden Worten sind jedoch über vier Monate vergangen. Doch weder mit dem Bau der Rampe ist begonnen worden noch wurde ein Vertrag zur geplanten Streckenübernahme mit der Bahn unterschrieben. ,,Nicht Neues", meldet auf Anfrage Keudels Geschäftsführer-Kollege Norbert Walter. ,,Wir sind am Verhandeln",so der Saarbahn-Chef. Und: ,,Die Bahn ist am Zug!" Doch dort gibt es nach Walters Worten ,interne Probleme", bedingt durch die Bahn-Reform. ,,Obwohl Bahn-Chef Heinz Dürr uns beim Gespräch mit dem Ministerpräsidenten im vergangenen Jahr Versprechungen gemacht hat,sind wir nicht weitergekommen", klagt Walter. Er betont aber daß die Gespräche mit den zuständigen Stellen der DB trotzdem ,,nicht feindlich" abliefen. Walter zeigt vielmehr Verständnis: ,,Denen ist es auch unangenehm, daß es nicht vorangeht. Durch die Bahn-Reform entschwinden uns aber nach und nach die Gesprächspartner. Daß die Umstrukturierung bei der Bahn zu Verzögerungen führt, kann auch Horst Rohrbacher, DB-Pressesprecher in Saarbrücken, nicht von der Hand weisen. Er macht aber darauf aufmerksam, daß vor etwa einem Monat, am 16. Dezember, zwischen DB und Stadtbahn GmbH eine Vereinbarung über den Bau der Rampe getroffen worden sei. ,,Theoretisch könnte damit begonnen werden", behauptet Rohrbacher. Die Stadtbahn müßte der Bahn allerdings mitteilen, wann sie mit dem Bau der Auffahrt in der Mainzer Straße beginnen will. ,,Damit wir uns darauf einrichten können", erklärt er. Kompliziert gestaltet sich nach Rohrbachers Angaben allerdings die von der Stadtbahn GmbH gewünschte Übernahme der Strecke Richtung Saargemünd. Mehrere Geschäftsbereiche der Bahn, Tochterunternehmen und sogar Dritte seien davon betroffen. Und hier schlügen auch die bereits erwähnten, aber unerwünschten Begleiterscheinungen der Bahnreform zu Buche. Nicht zu vergessen: Die Bahn möchte ihren Güterverkehr auf der Strecke Saarbrücken-Saargemünd weiterführen. Es gebe zwar einen Vertragsentwurf, sagt Rohrbacher, doch die einzelnen Geschäftsbereiche der Bahn hätten noch nicht zugestimmt.

Daß die Arbeiten an der Saarbahn-Trasse eingestellt werden mußten, bittet Walter zu akzeptieren. ,,Wir müssen hinnehmen, daß Winter ist", betont er, ,,und Geduld haben".

(Saarbrücker Zeitung, 18./19.01.1997)


Geht der Stadtbahn vor Riegelsberg die Puste aus?

Bundestagsabgeordneter Helmut Rauber: Wird Lebach über Theelstrecke an Saarbrücken angebunden? ...

... Seit vier Jahren hält die Stadtbahn ... das Saarland in Atem. Während in Saarbrücken schon eifrig gebaut wird, regt sich in Riegelsberg Widerstand gegen das schienengebundene Öffentliche Verkehrsmittel ((Trassenführung)). Mit Unterstützung der CDU kämpft der Verein zur Verbesserung der Verkehrssituation in Riegelsberg" dafür, daß die Saarbahn ihren Ort umfährt. Eine Hoffnung, die nun sogar in Erfüllung gehen könnte. "Denn der saarländische CDU Bundestagsabgeodnete Helmut Rauber wurde über angebliche Überlegungen der Landesregierung informiert, die Saarlandbahn nur bis nach Riegelsberg zu führen", wie die Lebacher Stadtzeitung berichtete. Die PIäne, Lebach über Heusweiler und Riegelsberg mit Saarbrücken zu verbinden, sollen wohl zugunsten der Verbindung Lebach-Wemmetsweiler-Fischbach-Saarbrücken aufgegeben werden, vermutet der Bundestagsabgeordnete Helmut Rauber. ... Die "Hiobsbotschaft" von Helmut Rauber konnte Norbert Walter, Geschäftsführer der Saarbahn GmbH, nicht bestätigen. "Von solchen Überlegungen weiß ich nichts",sagte Norbert Walter. "Ich gehe weiterhin davon aus, daß die Saarbahn wie geplant durch das Köllertal nach Lebach fährt. Der Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann hat sich erst kürzlich anläßlich seines Saarlandbesuches sehr positiv über die Saarbahnpläne geäußert. Die Strecke Lebach-Wemmetsweiler-Saarbrücken besteht bereits und wird für die Saarbahn keine Konkurrenz sein, da sie größtenteils durch Waldgebiet fährt. Die Fahrgastpotentiale der Köllertalstrecke werden von der Theelstrecke nicht beeinflußt".

(Köllertaler Anzeiger, 06.01.1997)


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Eine Information des Vereins zur Verbesserung der Verkehrssituation in Riegelsberg e.V.,1996 - 2002